Warum Social Media mich nervt, wie ich aktuell damit umgehe und Tipps für mehr Selbstfürsorge

Instagram und Selbstfürsorge - passt das zusammen?

Der ewige Kampf gegen die Social-Media-Ablenkung – bin ich die einzige, der es so geht?

Vor einigen Wochen habe ich die Instagram-App von meinem Handy geschmissen. Ja, geschmissen. Im hohen Bogen.

Ich kam von einer Reise zurück, hatte Instagram tagelang kaum geöffnet und war total müde von der Zugfahrt. Also perfekte Bedingungen, um erstmal einen Tee zu kochen, eine Meditation zu hören und dann in Ruhe den Koffer auszupacken. Mir würde vieles einfallen, was mir in dem Moment wirklich gutgetan hätte.

Stattdessen fand ich mich nach 15 Minuten auf dem Sofa wieder, hatte Instagram geöffnet und habe sinnlos herumgescrollt und diverse Videos auf mich einprasseln lassen. Nach 10 Minuten hab ich genau das erschrocken festgestellt und vor Ärger nahezu mein Handy fallen gelassen. Dass ich weniger Zeit bei Instagram verbringen möchte, war keine neue Erkenntnis und ich habe auch wirklich gemerkt, dass es mir die Tage zuvor mal wieder so gar nicht gefehlt. Als ich mich dann selbst erwischt habe, wie ich total müde und automatisch diese absolut achtsamkeitsraubende App geöffnet habe, habe ich sofort die Konsequenz gezogen und sie gelöscht. Das habe ich schon öfter mal für ein paar Tage gemacht – und das, obwohl mein Coaching-Business bisher hauptsächlich über Instagram lief. Nach kurzer Zeit habe ich es allerdings immer wieder installiert, um damit zu arbeiten. Und jedes Mal wieder festgestellt, dass ich zu viel Zeit mit Stories, Reels und Beiträgen von anderen verbringe und mich ablenken lasse.

Dieses Mal sieht es anders aus. Seit zwei Monaten ist Instagram gelöscht und das Einzige, was ich wirklich vermisse, sind die regelmäßigen Updates meiner Lieblingsbands. Vielleicht finde ich dafür noch eine Lösung.

Kann Instagram auch Selbstfürsorge sein?

Instagram ist wahnsinnig schnelllebig. Was man als Creator postet, verschwindet nach kurzer Zeit in der Masse an Content. Alles wiederholt sich stetig – was natürlich auch sinnvoll und gut ist, denn wir könnten uns all die Informationen nach nur einem Mal überhaupt nicht merken.

Ich möchte gar nicht sagen, dass Instagram nicht auch Selbstfürsorge sein kann. Die Videos können dich zum Lachen oder zum Nachdenken bringen. Die Ablenkung kann ein herrlicher Zeitvertreib sein, wenn mal Langeweile aufkommt. Ich würde mir nur wünschen, dass sich mehr Menschen bewusst dafür entscheiden und vorher überlegen, ob sie gerade wirklich Zeit auf Instagram (oder anderen Social Media) verbringen wollen. Denn oft übernimmt hier ein Automatismus und wir merken gar nicht, was wir tun und wie schnell die Zeit vergeht.

Was kann helfen, damit Social Media zur Selbstfürsorge beitragen? Und was soll Selbstfürsorge überhaupt sein?

Es geht darum, freundlich und mitfühlend mit sich selbst zu sein. Etwa so, wie man es auch den besten Freunden raten würde. Sich selbst eine angemessene Aufmerksamkeit entgegenzubringen und sich fürsorglich und achtsam um sich selbst zu kümmern – das ist Selbstfürsorge in Kurzform.

Wenn Social Media dich eher zu dir selbst als von dir weg bringen sollen, dann kann ich dir empfehlen, sehr bewusst zu entscheiden, wie viel Zeit du damit verbringen möchtest und welche Inhalte du sehen möchtest. Wie kannst du diese Welt so gestalten, dass sie dir guttut? Für die zeitliche Begrenzung kann ich dir die App OneSec sehr empfehlen. Sie fragt dich bei jedem Öffnen der App, ob du sie gerade wirklich nutzen möchtest.

Überlege dir doch mal jetzt am Ende – ja direkt jetzt, denn nachher bist du wieder abgelenkt vom Alltag und anderen Dingen – des Lesens, wie du in der nächsten Zeit für dich selbst sorgen kannst. Braucht es vielleicht mal wieder einen Friseurbesuch (so wie bei mir letzte Woche, nachdem ich ihn ewig vor mir hergeschoben habe), eine Massage oder einfach insgesamt mehr bewusste Pausen?

Wenn du gut für dich sorgst, profitierst übrigens nicht nur du davon. Auch deinem Umfeld wird auffallen, dass du dich gut um dich selbst kümmerst. Du wirst weniger abhängig davon sein, dass andere sich so verhalten, wie du es dir wünschst – im Job, in deiner Beziehung und in Freundschaften. Denn wer Fürsorge erfährt, ich wesentlich ausgeglichener. Womit wir mal wieder bei Themen wie Bedürfnissen, Selbstwertgefühl usw. wären. Aber dazu in weiteren Artikeln mehr.

Mir jedenfalls tut es wahnsinnig gut, nicht mehr aktiv gegen den Instagram-Automatismus ankämpfen zu müssen. Was in der Zukunft sein wird, weiß ich nicht. Es gibt schon tollen und informativen Content dort und wer weiß, wie mein Umgang mit Social Media in Zukunft sein wird. Auf jeden Fall jedoch möchte ich bewusster damit umgehen als zuvor. Und bis ich dafür eine Lösung habe, bleibt Instagram weg vom Handy.

Achte gut auf dich. Du bist es wert.